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Familienhistorie derer von Gilsa zu Ropperhausen, Siebertshausen und Lenderscheid |
Auf dieser Seite möchte ich über einige Vorfahren der Ropperhäuser Linie berichten. Einer dieser Persönlichkeiten war Leopold Bogeslav Carl Hans von Gilsa. Geboren am 15.08.1824 und getauft am 14.09.1824 in Erfurt. Leopold hat seine Ausbildung im Kadettenkorps erhalten und war als 17-jähriger in das Regiment seines Vater eingestellt worden. Während seiner gesamten Zeit seiner Zugehörigkeit zum Thüringischen Infanterie Regiment 31 stand er in Erfurt. Wie sein Stiefvater Carl Ludwig Freiherr von Schweinberg Generalmajor berichtete, waren seine Jugendstreiche sehr eklatant, sodass ihm nahegelegt wurde, den Abschied zu nehmen. Das war im Februar 1850. Als ehemaliger Preußischer Offizier beteiligte er sich ab Juli 1850 bis 31.03.1851 am Freiheitskampf der Patrioten in Schleswig Holstein gegen die Dänen. Nach Scheitern des Kampfes der Patrioten war er zur Flucht nach Amerika gezwungen. Der Abschied von der Heimat und die Trennung von der Familie scheint für ihn nicht ohne Bitterkeit gewesen zu sein. Nur von seinem Bruder Julius, der beim Militär in Hamburg lag, hat er Abschied genommen. Dies erzählte Leopold später seiner Frau. In Amerika, New York, angekommen ging es ihm sehr schlecht. Für längere Zeit musste Leopold seinen Lebensunterhalt damit verdienen, indem er in Polkakneipen, Saloons und Bars als Sänger und Klavierspieler auftrat. 1861 wurde er Oberst des 41. New Yorker (De Kalb) Regiments, welches ausschließlich aus altgedienten deutschen Soldaten bestand. Schreckensmarsch der deutschen Division und Schlacht bei Cross Keys, Va., wo sich v. Gilsa sehr auszeichnete und schwer verwundet wurde. Er kämpfte dann unter Sigel im Popeschen Feldzuge von 1862, war Sigels Stabschef und zeichnete sich als solcher bei Bull Run II aus. Er erhielt im Frühling 1863 den Befehl über die I. Brigade der Division Devens im II. Korps und hatte bei Chancellorsville den ersten Ansturm der gesamten jacksonschen Armee aufzufangen. Hat sich dabei vortrefflich gehalten und der vielfachen Übermacht wenigstens eine zeitlang widerstanden. Bei Gettysburg erlitt seine Brigade in den Kämpfen am 1. Juli starke Verluste und bei dem Sturme der Konföderierten auf den Friedhofshügel am Abende des 2. Juli hatte diese wieder recht ungünstig postierte Brigade, wie bei Chancellorsville, den ersten Anprall des Feindes aufzufangen. Sie wurde von der Übermacht geworfen, zog sich auf das Hauptkorps zurück und hat dann wacker weitergekämpft. v. Gilsa wurde, Herbst 1863, mit seiner Brigade nach den Carolinas entsendet und kämpfte neben Schimmelfennig bei der Belagerung von Charleston. Das 41. Regiment war das letzte, welches im Jahre 1864 ausgemustert wurde. v. Gilsa ging mit den Resten seines alten Regiments nach New York zurück, wurde dort gebührend gefeiert und organisierte im Winter 1864 bis 1865 ein neues Regiment, welches jedoch nicht mehr zum Schlagen kam. Er war ein tapferer und umsichtiger Offizier, und es ist sehr zu bedauern, daß er nicht zum General befördert wurde. Die Prinzessin Salm-Salm behauptet in ihren Memoiren, sie habe v. Gilsas Beförderung verhindert (Felix v. Salm-Salm war eine zeitlang Untergebener v. Gilsas, und unter den beiden herrschte Feindschaft). Die Prinzessin hat manche Kulisse geschoben und unmöglich ist es durchaus nicht, daß sie es bewirkte, daß dieser verdienstvolle deutsche Offizier mit demselben Range (nach vierjährigen Kämpfen) verabschiedet wurde, mit welchem er in das Heer eingetreten war. |